Vereinsgeschichte.

ANGEFANGEN WURDE MIT FASNACHTSUMZÜGEN

1884

Am 9. Februar 1884 wurde die „Faschings-Gesellschaft Emmishofen“ gegründet. Es gehörten ihr angesehene Bürger an, die vier Wochen vor dem Schmutzigen Donnerstag zu beschliessen pflegten was man, „je nach Umständen und Mitteln“, unternehmen würde.

Gründungsmitglieder waren:

  • Konrad Müller-Güniat, „Salzer“ (Spezereihändler
  • Emil Müller-Güth, Pyrotechniker
  • Viktor Baumgartner-Bach, Landwirt
  • August Burkart-Münst, Zimmermeister
  • Julius Anderwert-Baumgartner, Frater (Ordensbruder)
  • Otto Spengler-Sauter, Sattlermeister
  • Joh. Müller-Burkart am Bach, Feuerwerker

Als Präsident wurde Konrad Müller Güniat gewählt.
Schon am 25. Februar 1884 konnte der erste grosse Fasnachtsumzug mit zwölf teilnehmenden Gruppen durchgeführt werden. Eine „kolossale Menschenmenge begleitet den Zug“ wird im Protokollbuch erwähnt. Anschliessend gab es einen Ball im Saal des Restaurants „Rebstock“.

1889

Der zweite Umzug fand am 4. März 1889 bei schönstem Wetter statt. Die grenzüberschreitende Route führte zur Marktstätte in Konstanz und via Restaurant Felsen im Nachbardorf Kreuzlingen zurück nach Emmishofen. Diesmal beteiligten sich „135 Personen und 41 Pferde“.

1897

Durch den Tod von Gründungspräsident Konrad Müller-Güniat übernimmt sein Vetter Emil Müller-Güth, Teilhaber und Chef der Feuerwerkfirma Aloys Müller, das Präsidium.

1903

Der dritte und vorerst letzte grosse Umzug mit 26 Abteilungen, 180 Kostümierten und 48 Pferden stand unter dem Motto „Verkehrsmittel einst und heute – Die Fussgänger werden abgeschafft“. Sogar ein visionäres Automobil-Restaurant welches Bier und warme Würste abgab wurde mitgeführt. Der Thurgauer Volksfreund berichtete, dass die Gemeinde Emmishofen wohl noch nie so viele Besucher gesehen habe, es sollen an die Tausend gewesen sein.

1904

Der grosse Aufwand den die Umzüge mit sich brachten führte dazu, dass man neue Ziele setzte. So wurde am 6. Februar 1904 eine Neugründung vorgenommen, unter dem heute noch gültigen Titel „Narrengesellschaft Emmishofen“.

Nach den Statuten sollte der alte Brauch der Fasnacht aufrechterhalten werden durch „irgend eine passende Veranstaltung zur Faschingszeit“. Zum Beispiel ein Narrenabend mit lustigem Programm, Theater und Tanz jeweils am Schmutzigen Donnerstag.

1909

Am 22. Februar wurde zum „25 Jahre“ Jubiläum dann endgültig der letzte grosse Umzug durchgeführt. Im Thurgauer Volksfreund stand damals: “Das muss man den Emmishofern lassen, im Veranstalten von Fasnachtsumzügen verdienen sie die Note 1. Da können wir Kreuzlinger noch gar vieles von ihnen lernen“.

Durch den grossen Einsatz und finanzielle Unterstützung des Präsidenten fanden in den folgenden Jahren verschiedene Pyrotechnische Vorführungen auf dem Rebstockplatz statt und es folgte der Übergang zu Saalveranstaltungen.

1912

Carl Burkhart-Paul wird neuer Vorsitzender.
Emil Müller-Güth wird für seine grossen Leistungen zum Ehrenpräsidenten ernannt.

1914

Wie üblich wird am Schmutzigen Donnerstag 19. Februar der Fackelumzug ab Restaurant St. Gallerhof an der Bahnhofstrasse bis zum Rebstockplatz durchgeführt und nebst den üblichen Aktionen programmgemäss die Generalversammlung abgehalten.

In diesem Jahr reissen dann die Eintragungen im Protokollbuch ab, hervorgerufen durch die kriegerischen Ereignisse des 1. Weltkrieges.

1916

Bei einer Explosion in der Firma stirbt Emil Müller-Güth und Carl Burkhart-Paul übernimmt in der Folge vollständig das Präsidentenamt des Vereins bis 1930.

1925

Erst an Aschermittwoch, 25. Februar 1925 fand im Adler Emmishofen wieder eine Versammlung statt, an der eine stattliche Anzahl 36 alter und junger Narren teilnahmen. Der Präsident Carl Burkart betont „dass auch die Narrengesellschaft Emmishofen aus ihrem mehrjährigen Schlummer, hervorgerufen durch die kriegerischen Narreteien wieder erwachen und närrische Tätigkeiten in Aktion setzen möge“. Auch der Mitglieder die im Laufe der verflossenen Kriegsjahre durch den Tod den Verein verlassen mussten wurde gedenkt. Anschliessend erfolgte das Verlesen des Protokolls der letzten Versammlung vom Jahre 1914. Dasselbe wurde ohne weiteres genehmigt und verdankt.

1926

„Obwohl die heutige Zeitlage nicht gerade günstig einwirkt“, führt man im Hotel Rebstock das erste Programm nach dem Krieg auf. Bei einer „Friedenskonferenz“ wurden alle Register gezogen und der Chronist vermerkt: „Es gab mancherlei zu hören, nur nichts von Abrüstung“.
Erstmals wurde der Hemdglonkerumzug nicht mehr zusammen mit den Konstanzern durchgeführt, und um die schlechten Nebenerscheinungen durch die Schuljugend zu begrenzen übernahmen Erwachsene die führende Leitung.
In früheren Jahren kam jeweils der Konstanzer-Hemdglonkerumzug über die Grenze und die Emmishofer schlossen sich hier an.

1928

Der Schmutzige Donnerstag-Anlass begann mit dem Hemdglonkerumzug vom Graneggplatz durch „die Hauptstrassen und Chauseen Emmishofens“ zum Rebstockplatz. Dort wurde in Anwesenheit „steinalter, eisgrauer Gründer“ ein sogenanntes „200 Jahr Jubiläum“ gefeiert.
In den folgenden Jahren litt die Narrengesellschaft stark unter der damaligen Wirtschaftskrise und einer damit verbundenen Interesselosigkeit für die Fasnacht.

1930

So kam es am 17. Februar 1930 mit einstimmigem Beschluss zur Liquidation und Auflösung der Gesellschaft. Vom Barvermögen wurden Fr. 300.- der Krankenpflege vergabt und Fr. 400.- für eine eventuelle Neugründung beiseitegelegt.

1931

Offenbar fehlte den Emmishofern ihre Fasnacht, denn schon ein Jahr später, am 7. Februar 1931, wurde die NGE wieder neu gegründet und die Bemühungen „um den alten Brauch nicht der Vergessenheit anheimfallen zu lassen“ fortgesetzt. Zum Präsidenten wird Fritz Imobersteg erkoren.
Doch die „Neugründer“ mussten bald erkennen, dass es ihnen an Erfahrung für die Durchführung solcher Veranstaltungen fehlte. Es gab viel Kritik und so etwas wie Krisenstimmung.

1933

Das letzte noch lebende alte Gründungsmitglied Viktor Baumgartner-Bach erhält für seine 46jährige aktive Mitarbeit, unter anderem als gewissenhafter Aktuar und Kassier, die Ehrenmitgliedschaft.
Die Marschroute des Hemdglonker wird neu festgelegt vom Rebstockplatz – Unterseestr. – Esslenstr. – Schmittenstr. – Bernrainstr. – Rebstock – Unterseestr. Adler Kreuzlingen – Nationalstr. – Bahnhofstr. – Constanzerstr. -Rebstock.

1934

Der Malermeister Willhelm Nüssle wird Präsident der NGE und hat die Aufgabe, das Narrenschiff durch schwierige Zeiten zu steuern. Er musste vorangegangene Kritik und Krisenstimmung abbauen, das Ausarten beim Hemdglonkerumzug lösen und versuchen eine Kooperation mit dem Turnverein einzugehen um eine Neuausrichtung der NGE Aufführungen und Umzüge umzusetzen.

1939

Der vorerst letzte Eintrag im Protokollbuch, datiert vom 28. August, lautet: „Ein denkwürdiges Datum. Ein neuer Krieg steht vor der Türe. Als wir zu mitternächtlicher Stunde auseinander gehen, haben die freiwilligen Grenzkompanien den Festungsgürtel um Kreuzlingen längst besetzt“.
Als erster rückte der Aktuar am 29.8.39, knapp 6 Stunden nach der letzten Narrensitzung zum Grenzschutz ein. Deutschen Vereinsmitglieder aus den Reihen der Narren wurden vom deutschen Reich eingezogen.

Sämtliche Fasnachtsveranstaltungen wurden behördlich verboten.

Um sich nicht ganz zu entfremden, traf man sich trotzdem jeweils am Schmutzigen Donnerstag im Restaurant Eintracht, Heimat, Lamm, Ochsen oder Adler. „Leider waren wir nie vollständig beisammen, weil der Militärdienst den Einten oder Anderen am Kommen verhinderte. Fast alle Waffengattungen waren vertreten, nur keine Höheren!“ wird im Protokollbuch später vermerkt. Aus dem Vereinsvermögen wurden Soldatenspenden getätigt und Soldatenpäckli vesandt.

1946

Sofort nach Aufhebung des Fasnachtsverbotes wurde mit dem Hemdglonkerumzug, einem grandiosen Feuerwerk sowie einem besonderen Weckakt und dem traditionellen Narrenabend die Auferstehung der Emmishofer Fasnacht gefeiert.

Die Organisation der Abläufe wurde komplett überarbeitet und für die Zukunft neu ausgerichtet. Passivbeiträge wurden auf 2.50 Franken und der Eintritt auf 1.65 Franken festgelegt. Die Theatereinlagen verschwanden aus dem Programm und die Geschehnisse aus dem öffentlichen Leben rückten in den Mittelpunkt des Interesses.
Erstmals wurden die Aufführungen musikalisch begleitet von Otto Pfister mit seiner Handorgel, was vom Publikum sehr gut aufgenommen wurde.

1947

Am Nachmittag des Schmutzigen Donnerstag wurde mit „grossem wackeren Aufwand“ nahezu 1000 Programmblätter verkauft was der Kasse gut tat.
Der Hemdglonkerumzug wurde auf einer erstmals verkürzten Route vom Rebstockplatz – Koloseumsplatz – Bahnhof – Zoll – zurück zum Rebstock durchgeführt. „Die kleinen Hemdglonker erhielten anstelle von Wurst und Bürli dann Nussgipfel weil es an Fleischmarken fehlte“. Auf dem Rebstockplatz wurde danach die „Emmishofer Kunstwoche“ als Aufführung der NGE eröffnet. Anschliessend stürmte das Publikum offensichtlich den Rebstocksaal, sodass man froh sein musste, unverletzt einen Platz für den Narrenabend zu finden.

In den 50er Jahren wird der Dorfplatz Emmishofen, der Rebstockplatz, verbaut und die Aufführungen der NGE nur noch im Rebstocksaal abgehalten. Obwohl sehr eng, herrscht immer eine einmalige Atmosphäre. Ab 1956 finden dann jeweils 3 Aufführungen pro Jahr statt.
Auch wurden später regelmässig Nummernausschnitte im Regionalteil Ostschweiz des Schweizer Radios übertragen und die Aufführungen fanden mittlerweile dreimal statt.

1961

Nach beinahe dreissig Jahren Präsidentschaft der NGE stirbt Wilhelm Nüssle 55 jährig völlig überraschend und das Präsidium geht an Hans Morgenthaler. Unter seiner Ägide stehen substantielle Veränderungen an.

1962

Am Hemdglonker-Umzug zählt man 650 Teilnehmer.

1968

In diesem Jahr schafften es die Emmishofer Narren ins Rampenlicht des Schweizer Fernsehens. Stundenlang wurde gedreht und aufgenommen, aber am Schluss nur ein kleiner Teil gesendet, wie dies beim Fernsehen üblich ist. Der Aufwand und die damit verbundenen Kosten waren so gross, dass es für die Narren ein schönes, aber einmaliges Erlebnis blieb.

1970

Da die Infrastruktur und die Platzverhältnisse im Rebstocksaal den Anforderungen nicht mehr genügen konnten, wurde der Auftrittsort in die neu erstellte Mehrzweckhalle bei der Schulanlage Emmishofen verlegt. Diesem Entscheid gingen heftige Diskussionen voraus und viele bedauerten, dass die Tradition und legendäre Rebstockatmosphäre verloren gehe. Man prophezeite der NGE einen enormen Rückgang der Besucher. Aber der spätere Abbruch des Rebstocks hätte ohnehin zu einer Neuausrichtung geführt und die Aufführungen in der Mehrzweckhalle führten zu einem überwältigenden Erfolg.

1971

Und wieder ein Wechsel im Präsidium. Rolf „Uhu“ Uhler übernimmt das Zepter der NGE und hilft sie mit grosszügigen Spenden zu konsolidieren.
Seine „Basler Bank“ wurde fortan von Roger Cotting live bebildert, was unseres Wissens schweizweit einmalig war.

1972

Erstmals wurde für die NGE ein Logo kreiert.

Beim Hemdglonkerumzug wurden erstmals von den Schülern selbstgebastelte Laternen anstelle der Fackeln mitgetragen.
An der Jahresversammlung wurde beschlossen, die etwas schäbig gewordenen Fräcke und Streifenhosen zu ersetzen. Sie sollten etwas eleganter und farbiger werden, aber dem Urbild mit Frack und Zylinder wollte man auf jeden Fall treu bleiben.
Auch wurde beschlossen, dass die in der Wirtschaftsküche tatkräftig mithelfenden Narrenfrauen erstmals auf den jährlichen Ausflug mitreisen durften.

1974

Zum 90-jährigen Bestehen der NGE wurde im südlichen Park am Rebstockplatz als „Verschönerung“ ein Betonnarr neben die Ruhebänkli gesetzt.

1975

Die Festwirtschaft an den Narrenabenden in der Mehrzweckhalle, genannt Saubachsaal, wird erstmals durch den Verein selber betrieben, das heisst durch die Frauen/Partnerinnen der Narren.

1977

Die Emmishofer Narren machten auch ausserhalb der Fasnachtszeit gerne mal mit einem gelungenen „Gag“ auf sich aufmerksam. So wurde die Gründung eines Initiativkomitees „Neue Gemeinde Emmishofen“ mit dem Ziel der Trennung von Kreuzlingen bekanntgegeben und sogleich entsprechende neue Ortstafeln an der alten Gemeindegrenze gesetzt. In der lokalen Presse fand eine rege Diskussion statt. Sogar in der Schweizer Boulevardzeitung fand dieses Vorhaben entsprechend gehör, bis das Rätsel durch die NGE aufgelöst wurde.

1980

Immer wieder wurden solche Gag’s ausserhalb der Fasnacht durchgeführt. Stellvertretend sei hier der absolute Höhepunkt dieser Aktivitäten wiedergegeben. Die englische Königin weilte auf Staatsbesuch in der Schweiz und beabsichtigte mit der Bahn vom Rütli nach Liechtenstein zu fahren. Dies war allgemein bekannt, aber die Narren lancierten über die Presse das Gerücht, die Queen würde per Autokonvoi Kreuzlingen passieren. Über tausend Leute säumten die Strassen Kreuzlingens und trauten ihren Augen nicht, als die Emmishofer Narren in einigen schweren Amerikanerwagen, in Frack und Zylinder fröhlich winkend vorbeifuhren. Sie dachten, die Narren hätten einfach die Situation ausgenutzt und warteten Stunden später immer noch auf die Königin, dies auch in den Ortschaften Seeaufwärts. Hermann Müller wird in diesem Jahr die Ehrenmitgliedschaft erteilt.

1981

Die Durchführung der Narrenabende wird ab diesem Jahr auf 4 Abende ausgedehnt. Diese finden erstmals an 2 Wochenenden statt, am Schmutzigen Donnerstag und Freitag, sowie 1 Woche vorher am Freitag und Samstag.

1984

Rolf Uhler gibt seinen präsidialen Rücktritt bekannt und als Nachfolger wird Roger Cotting gewählt. In seiner Präsidialzeit passierten einschneidende Veränderungen zur Anpassung der NGE an den Zeitgeist der Jahrtausendwende.

  • Der musikalische Teil wurde angepasst und die jahrzehntelange Begleitung von Otto Pfister an der Handharmonika mit Schlagzeug und später einer Musik Band ergänzt.
  • Vermehrt wurde der ganze Saal ins Programmgeschehen einbezogen.
  • Mit einem neuen, modernen Logo wurde der NGE auch ein zeitgemässer Auftritt verpasst.

Zum Jubiläum „100 Jahre NGE“ wurde, ganz unfasnächtlich, zu einem festlichen Ball geladen. Viele Behördenmitglieder, Prominenz, Vereine, Guggenmusiken und auch die ebenfalls hundertjährige Narrenzunft Niederburg aus Konstanz feierten mit den Narren dieses grosse Fest.
Nach dem Hemdglonkerumzug fand eine pyrotechnische Einlage (Feuerwerk) statt wie in den Anfangsjahren der Narrengesellschaft Emmishofen.

1985

Dem ehemaligen Präsidenten Rolf Uhler sen. (UHU) wird die Ehrenmitgliedschaft erteilt und zum Ehrenpräsidenten ernannt.

1986

Erstmals wird im Saubachsaal versucht, mit einer zweiten gegenüberliegenden Bühne zusätzliche Abwechslung in die Aufführungen zu bringen. Später wurde dies jedoch wieder aufgehoben, da es bei den Zuschauern nicht wie erhofft ankam.

1988

Themenabhängig wird in diesem Jahr im Saubachsaal ab der bestehenden Bühne ein Laufsteg in den Saal gebaut um eine närrische Modeschau durchzuführen.

1991

Fast in ganz Europa wurde die Fasnacht infolge Ausbruchs des Golfkrieges im Irak abgesagt.
Als einzige Veranstaltung in der Region fand das gesamte Programm der NGE trotzdem statt und konnte so etwas Abwechslung und Optimismus verbreiten.
Zum 700 Jahr Jubiläum der Schweiz wurde der Saalzutritt für die Besucher über die Bühne geführt wo sie von Helvetia begrüsst wurden.
Als zusätzliche Bühnenbild-Attraktion wurde eine spezielle Schrägbühne gebaut, sodass in der Schlussnummer der Start und Flug im Inneren eines Grossraum-Flugzeuges simuliert werden konnte.
Die Anzahl der Narrenabende wird erneut erweitert und es fanden ab diesem Jahr jeweils 5 Aufführungen pro Jahr statt.

1992

Die Aufführungen finden in diesem Jahr einmalig auf einer speziell konstruierten Drehbühne statt.
Nach langer Suche eines eigenen Vereinslokals wird an der Generalversammlung über die Möglichkeit diskutiert den alten Keller im Haus Sallmann von der Stadt in Miete zu übernehmen, was aber enorme Kosten für Um- und Ausbau nach sich ziehen würde. Ausbaupläne dazu wurden geschmiedet und die Kosten ermittelt.

1993

Bühnenmeister Peter Schmidlin wird für sein grosses Engagement und die herausragenden Bühnenbildideen die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Die Ausbauarbeiten im Keller Haus Sallmann an der Hauptstrasse 74 beginnen. Unter grossem Aufwand mit 1500 Frondienststunden und Unterstützung von Sponsoren konnten die Arbeiten bis im Herbst 1993 abgeschlossen werden. Mit einem öffentlichen Fest wurde der NGE-Keller am 21. August eingeweiht.
Seither wird in diesem Keller jährlich zur Jahrmarktszeit ein Fondueplausch für Jedermann angeboten.

1994

Zum bevorstehenden Jubiläumsjahr im 1995 schenkt die NGE am 11.11.1994 der Stadt einen Fasnachtsbrunnen beim Sallmannpark und schmückt das Sallmann-Haus mit einem Riesenkrawättli auf dem Dachturm.

1995

Mit der närrischen Zahl 111 wurde das nächste Jubiläum gefeiert. In Emmishofen wird zusammen mit allen Kreuzlinger Fasnachtsvereinen und Guggenmusiken ein Fasnachtswochenende wie zu früheren Zeiten durchgeführt.

Von der Narrenbühne verabschiedet sich nach 45 Jahren Hermann Müller, der als gespielter Konstanzer und beliebter Liederinterpret noch lange in Erinnerung bleiben wird. Er bleibt jedoch weiterhin Mitglied der NGE und nimmt nun andere Aufgaben wahr.

1996

Erstmals wurde mit dem Präsidenten Roger Cotting ein Narrenmitglied in die Kreuzlinger Exekutive gewählt. Um Interessenskonflikte zu vermeiden, hat er ein Jahr später das Präsidium abgegeben.
An den Aufführungstagen im Saubachsaal (Mehrzweckhalle) wird im Foyer erstmals für die wartenden Besucher eine Cüpli-Bar betrieben

1997

Als Nachfolger für das Präsidium wird der bisherige Vize Ruedi Wolfender gewählt. Unter seiner Führung hielt mehr Technik Einzug ins Programm und die Texte wurden fortan in einem Computer mit Excel-Programm erfasst. Auch musikalisch gab es wieder Veränderungen.
Der zurückgetretene Präsident Roger Cotting wurde als „Ritter vom Saubachsaal“ zum Ehrenpräsidenten ernannt.

1998

Die Bezeichnung „Narrenabend“ verliert langsam seine Bedeutung und wandelt sich zur „Narren Night Show“. Erstmals wurden die Lieder unter dem Arrangement von Claude Wildi mit Semi-Playbacks untermalt. Thema der Show: „Südsee“

1999

Zum 50 Jahr Jubiläum der Bodanesen-Clique Kreuzlingen nimmt die NGE mit einem „Gratulations-Umzugswagen“ teil. Als Jubiläumsgeschenk erhält jeder Bodanese von der NGE einen aus Beton gegossenen goldenen Grossorden (ca 8kg) umgehängt, den er den ganzen Tag tragen sollte.

2000

Die Aufführungen laufen im Programmblatt und Presse erstmals unter dem Titel „Narren Night Show“. Ein neuer Stil in der Musikrichtung hält Einzug.
Der Hemdglonkerumzug wird auf einer neuen Route vom Rebstockplatz – Konstanzerstr. – Schützenstr – Hauptstr. – Löwenplatz – Kolosseumplatz – zurück zum Rebstockplatz durchgeführt.
Als Entlastung für den grossen Ansturm am Jahrmarkts-Montag wurde der Fondueplausch erstmals auch am Sonntag angeboten. Total werden 90kg Käse für die eigene Mischung eingekauft, welche am Montagabend jedoch um 20.00Uhr bereits ausverkauft war.
Für die Herstellung der Bühnen-Kulissen stehen ab 2001 die bisherigen Räumlichkeiten bei Coop-Deko in Frauenfeld nicht mehr zur Verfügung. Mit Hochdruck und einer grossen Herausforderung mussten neue Möglichkeiten gesucht werden.

2001

Für den Kulissen- und Requisitenbau wurden durch grosses Entgegenkommen der Schreinerei Raschle in Kreuzlingen Räumlichkeiten gefunden. So durften ab diesem Jahr erstmals ihre gesamten Werkstätten und Maschinen benutzt werden.
Der Programmablauf der Aufführungen wurde teilweise umgestaltet. So wurde die Basler Schnitzelbank aufgegeben und anstelle der bisherigen Schluss-Hitparade, Song-Potpourri’s eingebaut. Erstmals wird mit Hans Bögli eine aussenstehende, neutrale Person zur Regie für die wenigen Proben beigezogen.
Mit einem besonderen Gag am 11.11.2001 machten die Narren auf die Fasnacht 2002 aufmerksam. In Anlehnung an die von der Kirchgemeinde Emmishofen geplanten Kreuzweg-Gebetstafeln entlang des Pilgerwegs im Saubachtobel wurde von der NGE entlang der Hauptstrasse vom Helvetiaplatz bis zum Löwenplatz ebensolche Kopien als „Kreuz-linger-Weg“ platziert. Leider erfreuten sich nicht alle Gläubigen an diesem Gag.

2002

Der ehemalige Präsident und Ehrenpräsident Rolf Uhler (UHU) gibt nach 47 Jahren seinen Abschied von der Narrenbühne.
Erstmals arrangiert Silvio Fantauzzi die Musik Playbacks für die Songs der NGE, die so einen sehr natürlichen Musikklang erhalten.
Ab diesem Jahr unterhält der Musikverein das Publikum nicht mehr live in den Pausen.

2003

Die neue Form der Aufführungen mit Themenkonzentration auf die verschiedenen Showblöcke, neuer Lichttechnik etc. kommt beim Publikum sehr gut an.

2004

Neu werden die Narren auf der Bühne mit modernen Kopf-Bügelmikrofonen ausgerüstet, die den Auftritt enorm erleichtern und die bisher verwendeten Umhängemikrofone ersetzen.
Erstmalig und als erste auswärtige zugelassene Gruppe nahm die NGE am Groppen-Fasnachtsumzug in Ermatingen mit einem Umzugswagen zum Thema Griechisch Olympia teil.
Aus einer Bierlaune heraus wurde am Rosenmontag in einem Konstanzer Restaurant der zufällig anwesende Groppenpräsident Kurt Hausammann von diesem kurzfristigen Vorhaben überzeugt.
An einer ausserordentlichen Versammlung werden neue Statuten für den Verein genehmigt.
Der Jahrmarkt-Fondueplausch wird infolge der grossen Nachfrage auf 3 Tage (Sa/So/Mo) erweitert.

2005

In diesem Jahr fand infolge der Schulferien kein Hemdglonkerumzug statt.
Hans Bögli führt für die Proben der Narrenaufführungen letztmals Regie.
Ein weiterer ehemaliger Präsident und Ehrenpräsident, Roger Cotting, gibt seinen Abschied von der Bühne.

2006

Die Aufführungen werden auf 6 Abende an 3 Wochenenden jeweils Freitag / Samstag erweitert, dafür gibt es erstmals keine Aufführung mehr am Schmutzigen Donnerstag.
An der Jahresversammlung erklärte Ruedi Wolfender seinen Rücktritt vom Präsidium. Weil der designierte Nachfolger Markus Baiker im Wahlkampf um das Amt des Stadtpräsidenten stand, wurde der Verein interimsweise von ihm als Vizepräsident geführt.
Nachdem die Stadtpräsidenten-Wahl zugunsten eines anderen Kandidaten ausfiel, wurde an einer ausserordentlichen Vereinsversammlung 2007 Markus Baiker zum zehnten Präsidenten der NGE gekürt.
Der Jahrmarkt-Fondueplausch am Samstag wird infolge geringer Nachfrage auf den Freitagabend als Firmenessen verlegt, was grossen Anklang findet.

2007

Erneute Teilnahme am grossen Groppenumzug in Ermatingen. Das Wagenthema lehnt sich an den Sieg des Schweizer Segelboot „Alinghi“ im America’s-Cup und der polarisierenden SP-Bundesrätin Calmy-Rey. Der Wagen wurde als riesiger Wäschezuber mit Segel und Maskottchen ausgebaut.

2009

Markus Baiker führte uns umsichtig in das Jubiläum „125 Jahre NGE“.
Es sollte wiederum ein Jubiläumsfest für die ganze Bevölkerung werden und so entschloss man sich, in Gedenken an die Anfänge, einen grossen Jubiläumsumzug durchzuführen. Viele Jahre lang hatte in Kreuzlingen kein solcher Umzug mehr stattgefunden und es war ungewiss, wie dieses Wagnis ausgehen würde. Letztendlich wurde dies bei schönstem Wetter ein Grossereignis, welches bei den vielen teilnehmenden Gruppen und den äusserst zahlreichen Zuschauern mit grosser Begeisterung aufgenommen wurde.
In diesem Jahr wird durch Mitglied Pascal Furrer erstmals ein Vereinsinterner Wanderpreis für besondere Leistungen kreiert. Den „Pascal Furrer Preis“ als „SuperNarr“ erhält Premierenmässig der langjährige Bühnen- und Wagenbildner Peter Schmidlin.

2012

Für dieses Jahr wurde weltweit von verschiedensten Seiten und gross aufgemacht der Weltuntergang angekündigt. Somit war das Motto für die Narren-Night-Show klar und unter dem Titel „2012 Muntergang“ wurde das Thema in allen Varianten zelebriert. Schon bald danach wurde aber klar, dass die politischen Untergänge, die Wirtschaftsflaute und die Finanzkrise die eigentlichen „Weltuntergänge“ bedeuteten.

2014

Fünf Jahre nach dem 125 Jahre Jubiläumsumzug entschieden die Narren, den damaligen Erfolgsevent zu wiederholen. Nebst der happigen Bühnenshow mit etlichen Optimierungen war dies ein hartes Stück Arbeit, knapp an der Belastungsgrenze der Mitglieder. Aber das Resultat war überwältigend: Über 2’000 Umzugsteilnehmer und ein Mehrfaches davon als Zuschauer hatten riesigen Spass und feierten ausgelassen auf dem Boulevard.

2015

Um sich auch ausserhalb der Fasnachtszeit zu präsentieren und den Bekanntheitsgrad in der Region zu steigern macht die NGE am Kreuzlinger Weihnachtsmarkt 2014 mit einer besonderen Aktion resp. Gag aufmerksam. Das „Christbaumkugelschiessen“ mit Pfeil und Bogen auf geschmückte Tannenbäume findet dann mit unterschiedlichen Reaktionen sogar Schweizweit Echo bis ins elektronische Newsportal „20Minuten“.
Im Sommer 2015 nehmen die Narren an einem Fussball-Grümpelturnier kostümiert als Marsmenschen teil und gewinnen damit in der Kategorie Plauschturnier den begehrten Pokal dieser Sparte.

2017

Erstmals wird auf der Bühne im Saubachsaal nach der Narren Show eine Bar für die Gäste erprobt. Dies mit den verwendeten Kulissen des letzten Showblocks, eines Western Saloons. Der Erfolg zeigt Wirkung zur Durchführung auch in den nächsten Jahren.

2018

Die NGE nimmt am Groppen Umzug in Ermatingen teil. Der Wagen mit dem Sujet des neuerbauten Napoleonturms zu Wäldi erfreut mit seiner überwältigenden Höhe alle Zuschauer.
An der 1.Augustfeier erhält die NGE den begehrten „Prix Kreuzlingen“ der Stadt Kreuzlingen für das über Jahrzehnte geleisteten Engagement im scharfen Beobachten der Stadt und ihrer Region und zur Erheiterung derer Bewohner.

2019

Nebst den eigenen sechs aufwendigen Bühnenshows mit dem Motto „Circus“ beteiligt sich die Narrenfamilie erstmals ausserhalb der Landesgrenze an einem Fasnachtsumzug. Auf der Insel Reichenau wird mit einem überdimensionierten Geschenkpaket auf dem Umzugswagen den organisierenden Jubilaren gratuliert.
Zusätzlich wird in diesem 135. Vereinsjahr und wieder 5 Jahre nach dem letzten Fasnachtsumzug bereits zum dritten Mal ein „Jubiläumsumzug“ in Kreuzlingen durchgeführt, sodass man bereits von einer kleinen Tradition sprechen kann. Bei schönstem Wetter säumen Tausende von begeisterten Zuschauern die Strassen und folgten dem einmaligen Anlass mit anschliessender ausgelassener Feier im Boulevardbereich. Szenen wie in Rio de Janeiro scheinen somit auch in Kreuzlingen möglich und lassen die Narren die enorme Arbeitsbelastung in diesem Jahr etwas vergessen.

2020

Der in der Gesellschaft entstandene neue Hype der „Nachhaltigkeit“ nimmt die NGE ins Bühnengeschehen auf, wobei durch die 136 Altersjahre der Narrengesellschaft dies eigentlich schon gegeben wäre. Multimediateile werden erstmals grösser eingesetzt für virtuelle Zugfahrten und Rückblicke zur Nachhaltigkeit.
Von den mittlerweile sechs Aufführungen der Show können glücklicherweise auch die letzten beiden Abende durchgeführt werden. In der Woche darauf wird infolge einer Weltweiten Virus-Epidemie auch in der Schweiz das öffentliche Leben total eingeschränkt und später Veranstaltungen verboten sowie Läden, Gastrobetriebe etc. behördlich geschlossen. Die Menschen werden aufgefordert zu Hause zu bleiben.
In dieser Zeit wird in Kreuzlingen hart um einen Neubau Stadthaus mit Projektname „Schlussstein“ gekämpft. Dies nimmt die NGE zum Anlass, mit einem besonderen Gag am 11.11.2020 auf die Fasnacht 2021 aufmerksam zu machen. Am geplanten Standort des Neubaus wir ein grosser, 8 Tonnen schwerer Findling mit dem Namen „Grundstein oder Grabstein“ platziert. Dies ist Zugleich auch der Startschuss eines sehr emotional geführten Abstimmungskampfes in der Stadt.

2021

Nach einer zwischenzeitlichen kurzen Besserung der Covid19 Virus Pandemie wird gegen Ende des Jahres 2020 von den Behörden wieder vieles untersagt. So dürfen auch Fasnachtsveranstaltungen im 2021 nicht durchgeführt werden. Die NGE sucht kreativ nach Alternativen und findet diese in der Produktion einer TV-Sendung. In der grossen Veranstaltungshalle Dreispitz wird unter Einhaltung der vorgeschriebenen Auflagen der Behörden mit dem Motto „Fasnacht trotz allem“ ein spezielles Programm „30 Minuten lachen“ produziert. Das über BodenseeTV ausgestrahlte, in der Homepage und den Sozialen Medien verbreitete Programm findet riesigen Anklang.
Das ebenfalls spezielle Programmheft wird als mehrseitiger Bestandteil der Kreuzlinger Zeitung im ganzen Bezirk verteilt.